SiFu Christian Heß ist Meister (3.Dan) des Chan Shaolin Si. Er betreibt diese Kampfkunst seit 1996 und ist Mitglied des Verbandes WMAA-ROC (World Martial Arts Academy – Republic of China). Er lernt und lehrt in der Kung-Fu Schule Baiyin Long Neuwied e.V. unter seinem Lehrer Sifu (4. Dan) Dennis Mohr.
Wie kam es zur Entwicklung von LTL-Defence ?
Sifu Christian wurde öfter von Interessierte gefragt, ob man sich denn mit dem Chan Shaolin Si Kung-Fu auch „gut verteidigen“ könne. Dies war im ersten Augenblick verwunderlich, da die Effektivität des Kung-Fu eigentlich nicht in Frage stehen dürfte. Allerdings wurde bei näherer Betrachtung klar, dass die vielen Formen (also choreographierte Bewegungsabläufe gegen imaginäre Gegner), mit denen im Kung-Fu üblicherweise die Techniken eingeübt werden, für den Außenstehenden oft den Eindruck einer „reine Show“ erwecken und die Frage, ob man „damit auch tatsächlich Kämpfe gewinnen kann“ gar nicht so fern liegt, wie zunächst gedacht. Über die Jahre manifestierte sich daher immer mehr der Gedanke, dass das Chan Shaolin Si – gerade für Einsteiger „praxisnäher“ unterrichtet werden könnte, um die Selbstverteidigungsfähigkeit der Schüler mit sofortiger Wirkung zu verbessern.
Nur wer die Techniken wirklich versteht, kann sie auch anwenden.
Aus diesem Gedanken heraus wurde die Lehrmethode des Liang Tiao Long (LTL-Defence) entwickelt. Im Vordergrund stand stets, die sofortige Umsetzbarkeit in der Praxis. Eine Kampfkunst wirklich zu beherrschen dauert Jahre. Doch die eigene Selbstverteidigungsfähigkeit entscheidend zu verbessern geht mit LTL-Defence erstaunlich schnell. Denn für den üblichen „Straßen-Schläger“ benötigt man zur Verteidigung meist keine „hohe Kunst“, sondern nur ein paar wirksame Grundlagen. Diese soll LTL-Defence schnell und kompakt vermitteln. Erst wenn man zur Selbstverteidigung fähig ist, kann man dies zu einer Kampfkunst verfeinern. Und nur wenn man die Techniken aus den Formen wirklich begreift, nutzen die Formen auch als Selbstverteidigungstraining.